Digitale Sturzprävention
Für jeden Menschen besteht ein Sturzrisiko. Beim Sport, Unachtsamkeit im Alltag oder Medikamenteneinfluss sind nur einige Ursachen, die uns zum Fallen bringen können. Vor allem im Alter steigt das Sturzrisiko. Es gibt einige digitale Lösungen, welche zum Erkennen des Sturzrisikos und zur Sturzprophylaxe beitragen können.
Unterstützung in Pflegeeinrichtungen oder zu Hause
Digitale Lösungen können Pflegepersonen im klinischen Alltag sowie im extramuralen Bereich beim Thema „Sturz“ unterstützen. Aber auch Betroffene selbst und deren Angehörige können in den eigenen vier Wänden in der Sturzprävention entlastet werden.
2017 wurde im Auftrag von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH eine Bestandsaufnahme von Angeboten digitaler und technischer Assistenzsysteme zur Unterstützung von Pflegenden durchgeführt. Hier wurden für die Kategorie „Sicherheit und Mobilität“ einige Systeme für die Anwendungsbereiche rund um das Thema „Sturz“ aufgelistet. Diese und ein paar weitere Entdeckungen unserer Recherche möchte ich im Folgenden kurz vorstellen.
Casenio
Die Lösungen von Casenio sollen Menschen im hohen Alter ein Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Eine Informations- und Kommunikationsplattform schafft Voraussetzungen für mehr Sicherheit und soziale Integration. Casenio kann Gefahrensituationen erkennen und dient dadurch auch der Sturzprävention.
escos Copilot
Der escos Copilot ist ein Begleiter für die Altenpflege, kann aber auch in der häuslichen Umgebung verwendet werden. Mittels Funksensoren kann ein Sturz oder das Verlassen des Bettes erkannt werden. Diese Information wird per Pager, SMS oder über eine App übertragen. Dadurch ist eine schnelle und bedarfsorientierte Unterstützung gewährleistet.
Pikkerton
Pikkerton baut auf eine „intelligente Sensorik im Hintergrund“. Auch hier können elektronische Assistenzsysteme über Sensoren Stürze erkennen und ungewöhnliche Bewegungsprofile detektieren.
Lindera
Mit Hilfe der App von Lindera kann eine präzise 3D-Analyse des Gangbildes erstellt und ein mögliches Sturzrisiko durch patentierte Algorithmen erkannt werden. Im Laufe des Projektes wurden 566 Mobilitätsanalysen durchgeführt. Hinzu kommt, dass die App für den Betroffenen personalisierte Empfehlungen zur Sturzprävention und den Erhalt der Mobilität im Alter erstellen kann. Des Weiteren kann die App in eine Pflegedokumentationssoftware integriert werden.
QUMEA
QUMEA ist ein Mobilitätsüberwachungstool. Mittels Radartechnologie werden PatientInnen und BewohnerInnen “überwacht” und das Pflegeteam über den Mobilitätszustand der Betroffenen informiert. So können Stürze effektiv verhindert werden. Zusätzlich kann die Lösung auch die Aktivität der Betroffenen erfassen und aufzeichnen. So lassen sich Therapien validieren.
Gebt uns gerne Rückmeldung zu euren Erfahrungsberichten, wenn ihr eines der Produkte kennt oder vielleicht auch ein anderes anwendet.
Oder seht ihr die Anwendung solcher Lösungen eher skeptisch? Ist es überhaupt möglich, dass digitale Lösungen die Expertise einer Fachpflegeperson ersetzen?