eHealth Strategie Österreich 2024
Die österreichische eHealth-Strategie 2024 legt den Rahmen für die Digitalisierung im Gesundheits- und Pflegebereich für den Zeitraum von 2024 bis 2030 fest. Diese bundesweite Strategie, die unter Berücksichtigung bestehender europäischer und nationaler Vorgaben entwickelt wurde, strebt eine harmonisierte und zukunftsorientierte Digitalisierung des österreichischen Gesundheitswesens an.
Hintergrund und Ausgangslage
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen bietet enorme Chancen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Österreich verfügt bereits über eine solide eHealth-Infrastruktur, wobei die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) eine zentrale Rolle spielt. Angesichts aktueller Herausforderungen wie der alternden Bevölkerung und dem Fachkräftemangel ist jedoch eine umfassendere, konsolidierte Strategie erforderlich, um die Effizienz und Qualität der Gesundheitsversorgung nachhaltig zu sichern.
Die Strategie folgt dem Prinzip „digital vor ambulant vor stationär“ und berücksichtigt sowohl Versorgungsqualität als auch Chancengerechtigkeit. Ziel ist es, digitale Lösungen als integralen Bestandteil des Gesundheitssystems zu etablieren, die sowohl BürgerInnen als auch Fachkräften zugutekommen.
Vision 2030
Die Vision der eHealth-Strategie ist ein patientInnenzentriertes Gesundheitssystem, in dem digitale Lösungen die Gesundheitsversorgung auf allen Ebenen verbessern. Bis 2030 soll der Zugang zu Gesundheitsdiensten digital erleichtert, die Integration von Versorgungsprozessen gefördert und die Nutzung von Gesundheitsdaten optimiert werden. Wichtige Ziele sind:
- verbesserter Zugang zu digitalen Gesundheitsdiensten,
- Förderung telemedizinischer Lösungen,
- Weiterentwicklung der öffentlichen Gesundheitstelematik-Infrastruktur (GTI),
- Stärkung digitaler Kompetenzen und
- strategische Ziele.
Die Strategie definiert acht zentrale Ziele:
- Digitaler Zugang zum Gesundheitssystem: BürgerInnen und GesundheitsdiensteanbieterInnen sollen niedrigschwellig auf digitale Angebote zugreifen können.
- Telemedizinische Angebote: Ausbau telegesundheitlicher Lösungen zur Prävention und Versorgung.
- Erweiterung der Infrastruktur: Modernisierung der Gesundheitstelematik-Infrastruktur (GTI).
- Zentrale eHealth-Dienste: Bereitstellung standardisierter digitaler Dienste.
- Etablierung relevanter Register: Verbesserung der Datenverfügbarkeit für Versorgung und Systemsteuerung.
- Sekundärnutzung von Daten: Förderung der Nutzung von Gesundheitsdaten für Forschung und Politik.
- Zugang zu Innovationen: Schaffung eines unterstützenden Umfelds für innovative digitale Lösungen.
- Förderung digitaler Kompetenzen: Verbesserung der Fähigkeiten von BürgerInnen und Fachkräften im Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen.
Umsetzung und Monitoring
Die eHealth-Strategie sieht eine schrittweise Umsetzung der Ziele vor, begleitet von klaren Monitoring- und Evaluationsmechanismen. Maßnahmen umfassen unter anderem die Einführung eines zentralen Gesundheitsportals und die Stärkung telemedizinischer Angebote, sowie zentrale Register und neue Standards für Datenverarbeitung etabliert werden. In regelmäßigen Abständen findet ein Monitoring der Maßnahmenumsetzung und Zielerreichungen statt.
Ergebnisse und Ausblick
Die Strategie setzt auf einen partizipativen Ansatz, der BürgerInnen, GesundheitsdiensteanbieterInnen und weitere Stakeholder einbindet. Ziel ist eine kontinuierliche Anpassung und Weiterentwicklung der Strategie, wobei die Ergebnisse der Gesundheitsreform 2023 und die Vorgaben des Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS) berücksichtigt werden. Die nächste Überarbeitung ist für 2028 geplant.
Den gesamten Bericht der eHealth-Strategie Österreich könnt ihr hier aufrufen.
Weitere Quellen:
https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/eHealth/eHealth-in-Oesterreich.html
https://digitales.wien.gv.at/nationale-ehealth-strategie/
https://www.digitalaustria.gv.at/Strategien/eHealth-Strategie.html