Implementierung einer Datenstrategie
Im ersten Artikel unserer „NUDAQ-Serie“ haben wir bereits besprochen, warum es wichtig ist ein Datenstrategiekonzept in einem Unternehmen zu haben. In diesem Artikel gehen wir auf die erste Konzeptphase des NUDAQ Modells ein.
Zum Ziel navigieren
Meist ist es ganz hilfreich ein Vorgehen strategisch gut zu planen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das NuDaQ- Vorgehensmodell ist ein „Fahrplan“ zur Implementierung einer Datenstrategie und besteht aus vier Konzepten, wie in der folgenden Abbildung kurz skizziert. Das Modell soll Organisationen (z.B. Krankenhäuser) bei der systematischen Herangehensweise helfen, vorhandene Routinedaten für pflegerische Fragestellungen zu nutzen. Das NuDaQ-Vorgehensmodell wird derzeit in einem Pilotprojekt mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg pilotiert und auf Anwendbarkeit evaluiert. Nach einem erfolgreichem Kick-Off Meeting konnten wir nun auch Phase 1 mit den ersten Arbeitsschritten aus dem Konzept abschließen.
Konzept 1: Sekundärnutzung und Datenzweck pflegerischer Routinedaten
Im ersten Konzept geht es darum, den Datenzweck mit einer vorab definierten Stakeholdergruppe zu erarbeiten. In diesem Setting hat sich die Stakeholdergruppe rund um das zu bearbeitende Thema gebildet. Das Ziel ist eine Datenstrategie für die Sekundärnutzung von pflegerischen Routinedaten in einem Pilotprojekt aufzubauen. Die Stakeholdergruppe hat sich aufgrund folgender Überlegungen zusammengestellt:
- Wer ist am Projekt beteiligt?
- Wer hat Interesse am Projekt?
- Wer soll von dem Projekt profitieren?
Mit einem Teil der Stakeholdergruppe wurde im Rahmen von Fokusgruppendiskussionen der Zweck der Datennutzung bestimmt und versucht einen gemeinsamen Konsens zu finden. Es geht vor allem darum, sich zu einigen, was wir von Routinedaten wissen wollen und wer davon profitieren soll. Wird das nicht festgelegt, besteht die Gefahr, dass man im „Wald vor lauter „Daten“ die Bäume nicht mehr sieht“ und so auch zu keinem brauchbaren Ergebnis kommt.
Strategisches Vorgehen
Konzept 1 im NuDaQ- Vorgehensmodell empfiehlt für eine strategische Herangehensweise zur Sekundärnutzung von Daten folgendes festzulegen:
- Was ist das Ziel der Sekundärnutzung von pflegerischen Routinedaten?
- Welches Thema (Pflegephänomen) ist von Interesse?
- Wer soll von den Auswertungen profitieren (z.B. das Management für ein Benchmark, Pflegende, um ihre Pflegeinterventionen zu validieren, zur Entscheidungsunterstützung oder Prädiktion von einem bestimmen Adverse Event …) ?
Ergebnis im Pilotprojekt
In zwei aufeinanderfolgenden Fokusgruppendiskussionen konnte ein gemeinsamer Konsens gefunden werden. Zusammenfassend hat sich die Gruppe geeinigt, dass sich die Sekundärnutzung der Daten auf den Bereich des Schmerzmanagements konzentrieren soll.
Im zweiten Konzept des NuDaQ – Vorgehensmodells ist es vorgesehen ein Datenset rund um das festgelegte Interessensgebiet zu spezifizieren. Dessen Umsetzung und Ergebnisse folgen in einem weiteren Blogbeitrag.