Systemanalyse und Systembewertung II

von Viktoria Redl

Systemanalyse und Systembewertung II

Basierend auf den Artikel „Systemanalyse und Systembewertung I“ folgen in diesem Beitrag einige Detailinformationen.

Planung der Analyse und Bewertung

Es gibt unterschiedliche Formen der Systemanalyse. Aufgaben-, Struktur-, Dokumentations- und Formular- sowie Prozess- und Ablaufanalyse sind einige davon. Zur Beantwortung und weiteren Entscheidungsunterstützung für die Analysearbeiten muss zuerst der Informationsbedarf geklärt werden. Des Weiteren ist es notwendig, den sogenannten Problembereich zu definieren. Also welcher Ausschnitt des Informationssystems betrachtet werden soll. Für die anschließende Bewertung muss auch bereits vorab geklärt sein, was genau bewertet werden soll. Auf Basis dieser Definitionen, kann die geeignete Methode der einzelnen Schritte festgelegt werden.

Für eine sinnvolle Bewertung ist es notwendig passende Bewertungskriterien bei der Planung festzulegen. Bewertungskriterien sollen:

  • in weiterer Folge die Fragestellungen beantworten können,
  • soweit möglich messbar und
  • in der Analysephase auch ermittelbar sein sowie
  • eine nachvollziehbare Formulierung aufweisen.

Die Bewertungskriterien können qualitativ wie auch quantitativ ausgerichtet sein. Die Auswahl der einzelnen Kriterien kann beispielsweise aus eigenen Erfahrungswerten, gemeinsame Ausarbeitung des Analyseteams oder durch Literaturrecherchen erfolgen. Bei der Ausarbeitung der Kriterien sollen auch deren Sollwerte vorgegeben werden. Dies kann meist mehrere Abstimmungen im Analyseteam oder der betroffenen User nach sich ziehen.

 

Aufbereitung und Modellierung

Ist die Informationsbeschaffung abgeschlossen, so folgt die Aufbereitung der Ergebnisse. Diese sollen in Bezug auf die Fragestellung prägnant zusammengefasst werden. Schon bei der Analyseplanung sollte die Modellierungsmethode festgelegt sein. Dies kann mit einfachen Modellierungsmethoden wie beispielsweise Tabellen, Grafiken oder deskriptiven Statistiken erfolgen. Aber – je nach Fragestellung – eignen sich auch folgende Modelle:

  • Modelle für die Aufbauorganisation,
  • Modelle für die Ablauforganisation (BPMN, UML-Aktivitätsdiagramme, EPK),
  • Datenmodelle, um Datenstrukturen und Objektsysteme zu beschreiben (UML-Klassendiagramme, Entity-Relationship-Modelle),
  • Informationssystemmodelle zur umfassenden Beschreibung eines Informationssystems in der Organisation (3LGM, ARIS).

 

Analysebericht

Nach Verifikation der Ergebnisse auf Korrektheit, Vollständigkeit und Angemessenheit werden diese in einem Analysebericht schriftlich festgehalten. Die zuvor definierten Fragestellungen sollten beantwortet und die Ziele der Systemanalyse wie auch –bewertung erreicht sein. Der Bericht enthält eine Beschreibung des Ablaufs und die Darstellung der Ergebnisse, welche anschließend als Grundlage für weitere Entscheidungen herangezogen werden.

 

 

Quelle:

Ammenwerth E. et al. (2015). IT-Projektmanagement im Gesundheitswesen (2. Auflage). Schattauer Verlag. Stuttgart

 

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